In der vergangenen Woche passierte bei mir zu Hause etwas wirklich Unvorhergesehenes. Als ich am Frühstückstisch saß, rief ich meine kleine Chihuahua-Hündin Theresa in die Küche, doch sie kam nicht – was höchst ungewöhnlich war. Ich begab mich also auf die Suche nach ihr. Als ich sie sah, blieb mir fast das Herz stehen: sie lag auf der Seite mit ihrem Kopf nach oben, hatte den Mund halb geöffnet und starrte ins Leere wie ein Zombie. Ich ging auf sie zu, sprach sie an und streckte meine Hand nach der normalerweise so aktiven jungen Dame aus – doch keine Reaktion. Es war einfach furchtbar! Ich dachte, sie stirbt genau jetzt direkt vor meinen Augen. Ich hob sie auf, rannte zum Auto und sagte immer wieder „Das wird schon wieder, keine Angst“ und fuhr sie so schnell es ging zum Tierarzt.
Der Tierarzt machte ein Blutbild und Röntgenaufnahmen ihres Brustkorbes – beides war ohne Befund. Nachdem er eine „Synkope“ (plötzlicher Bewusstseinsverlust ausgelöst durch unzureichenden Blutfluss ins Gehirn) ausgeschlossen hatte, blieb die einzig logische Erklärung, dass sie einen Krampfanfall hatte. Ich erfuhr dann, dass viele Hunde einmal einen Krampfanfall haben und es bei dem einen bleibt. Also dachte ich mir, „so wird es in unserem Fall bestimmt auch sein, nur ein einmaliger Aussetzer, keine Sorge“. Doch als ich 12 Stunden später von einem Strandspaziergang mit meinen großen Hunden zurückkam, war mir klar, dass es schon wieder passiert war. Theresa begrüßte uns nicht wie sonst aufgeregt an der Tür, sonder sah verwirrt aus und die anderen Chihuahua-Mädels leckten sie ab und schlichen um sie herum, als würden sie sie beschützen wollen. Mir rutschte das Herz in die Hose!
Ich erinnerte mich daran zurück, dass mein Cocker Spaniel Rogan Mitte der 90er Jahre mehrere kleine Krampfanfälle gehabt hatte und ein Tierheilpraktiker herausfand, dass sie durch Peitschenwürmer ausgelöst wurden. Also wurden wir die Würmer los und er hatte nie wieder einen Anfall. Am nächsten Tag nahm ich also eine Stuhlprobe von Theresa und brachte sie zum Tierarzt, um sie auf jeden Parasiten untersuchen zu lassen – doch sie war negativ!
Ich durchstöberte daraufhin das Internet und erfuhr, dass es extrem viele verschiedene Erkrankungen und Umweltfaktoren gibt, die Krampfanfälle auslösen können. Epilepsie ist nur einer von jeder Menge möglichen Auslösern. Was sollte ich nun tun, wie die Quelle des Übels finden? Ich erinnerte mich, dass ich vor vielen Jahren einmal gehört hatte, dass auch ein gezerrter Nacken Krämpfe auslösen kann und ein Chiropraktiker oft die Lösung ist. Also machte ich bei meinem Tier-Chiropraktiker einen Termin aus.
Als Dr. Rowan an Theresa Hand anlegte, zeichnete sich ein überraschter Gesichtsausdruck bei ihm ab. Er sagte, das Gelenk zwischen ihrem Schädel und dem ersten Wirbel sei vollkommen versteinert und unflexibel. Juhu! Er renkte also den Nacken ein, lockerte alles und so waren wir beide zuversichtlich, dass die Tage der Krampfanfälle vorbei waren – bedenkt man, dass der Hirnstamm genau dort vorbeiläuft. Natürlich können wir nichts belegen, jetzt heißt es abwarten und Tee trinken. Sie hat nächste Woche noch einen Termin, aber bis jetzt sieht alles gut aus. Bis zu ihrem Termin war es mir gar nicht aufgefallen, aber in der Zeitspanne zwischen ihrem ersten Anfall und dem Termin hatte sie sich wirklich komisch verhalten und sogar einen anderen Gesichtsausdruck als sonst. Jetzt ist sie wieder verspielt und frech wie eh und je!
Diese ganze Geschichte hat mich über all die Hunde nachdenken lassen, denen man starke Antibiotika gegen Krämpfe verabreicht. Antibiotika haben viele gefährliche Nebeneffekte und schaden besonders der Leber. Das macht mich wirklich traurig, da ich jetzt weiß, dass alles schon mit einem guten Chiropraktiker getan sein könnte. Sicherlich lohnt es sich, nach Alternativen zu suchen, wenn der Hund unter Krampfanfällen leidet, selbst wenn er bereits Antibiotika dagegen nimmt. Außerdem ist ein ausgerenkter Wirbel wirklich nichts Angenehmes!
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