Donnerstag, 24. Juli 2008

Sie kommt aus dem Tierheim…


Dies ist ein Gasteintrag von Lisa Towell, eine der vielen geschätzten PETA-Unterstützer.

Unsere Hündin Sydney liebt die gleichen Dinge, wie jeder andere Hund. Man muss nur das Wort „Gassi“ erwähnen und sie wedelt wie wild mit dem Schwanz. Sobald man das Auto belädt, springt sie unaufgefordert auf den Rücksitz, in der Hoffnung, mitkommen zu dürfen. Wenn man sagt, „Such Bodie!“, rennt sie sofort durch das ganze Haus und sucht unseren anderen Hund.

Doch sie war nicht immer so gewesen. Wir haben sie aus unserem örtlichen Tierheim übernommen, als sie ungefähr 9 Monate alt war. Man hatte sie auf der Straße gefunden, mit einem Halsband, das ihr schon in den Hals eingewachsen war. An dem Tag, an dem wir sie mit zu uns nach Hause nahmen, hatte sie große Angst vor dem Auto, vor den Treppen in unserem Haus und sogar vor uns – nur eine flüchtige Bewegung mit der Hand und sie kauerte sich auf den Boden. In ihrer ersten Nach schlief sie direkt neben unserem Bett und als wir morgens aufwachten, hatte sie bereits ein Loch beträchtlichen Ausmaßes in die Matratzenfedern gekaut.

Es hat Jahre gedauert, bis sie uns vertraut hat. Ihre Angst, allein gelassen zu werden, hat sie nie ganz abgelegt und wir rätseln immer wieder, was wohl in den ersten paar Monaten ihres Lebens geschehen sein mag. Ist sie weggelaufen? Hat man sie ausgesetzt oder missbraucht? An diesem Tag im Tierheim, war sie nicht der allerschönste Hund; sie hatte Narben am Hals, weil man das eingewachsene Halsband entfernen musste und nur einen kleinen Stummel als Schwanz. Irgendwie hat sie uns aber berührt, wir wussten einfach, dass sie uns brauchte. Wir fühlten uns schrecklich, als wir sahen, wie voll das Tierheim war und realisierten, dass einige der Hunde, die jetzt so fröhlich mit dem Schwanz wedelten, vielleicht nie ein neues Zuhause finden würden. An der Anmeldung sahen wir Hunde, die abgegeben wurde; verängstigt und zitternd übergaben sie ihre Familien in eine ungewisse Zukunft.

Ich arbeite jetzt seit fast 9 Jahren freiwillig im Tierheim. Die Menschen geben ihre Hunde aus allen möglichen Gründen im Tierheim ab. Manchmal ist der Besitzer zu krank, um sich noch um das Tier zu kümmern, ein anderer ist vielleicht verstorben und kein Familienmitglied will den Hund behalten. All diese Geschichten machen mich sehr traurig. In einigen Fällen sind Familien umgezogen und haben ihre Hunde einfach abgegeben oder zurückgelassen. Manche Hunde sind verhaltensauffällig und der Besitzer verfügt nicht über genug Wissen oder Geduld, um sich dem Tier anzunehmen. Andere Hunde wiederum passen einfach nicht mehr zum Lebensstil des Besitzers. Diese Geschichten machen mich sogar noch trauriger. Doch ganz egal, was der Hintergrund ist, es kommen immer wieder und immer mehr Hunde ins Tierheim, auf der Suche, nach einem guten Zuhause.

Tierheime und Tierschutzgruppen sind normalerweise unterbesetzt und haben zu wenig finanzielle Mittel. Für sie ist es schwierig, sich mit anderen Quellen, wie Züchtern, zu messen. Oft haben die Tierheime ihren Sitz ziemlich außerhalb oder können es sich nicht leisten, am Abend oder am Wochenende geöffnet zu bleiben, um für ihre Tiere zu werben. Deshalb schauen sich die Menschen anderswo nach einem Hund um und so geht ein potentiell liebevolles Zuhause für das Tierheim und den Hund verloren. Es kommen schlichtweg immer mehr Hunde ins Tierheim und nie genug neue Besitzer.

Es sind nicht alle Tierheimhunde wie Sydney, die schon von Anfang an eine schwere Last zu tragen hatte. Später haben wir Bodie aus dem Tierheim, in dem ich aushelfe, aufgenommen und er ist ein ganz normaler Mischling, der Sydney mit Freude gezeigt hat, wie viel Spaß Hundespielzeuge machen können. Es warten wundervolle Hunde in jedem Tierheim auf ein neues Zuhause. Selbst wenn Sie unbedingt eine bestimmte Rasse adoptieren möchten, gibt es Gruppen, die sich für Rassehunde einsetzen, die ein neues Zuhause suchen.

Jedes Mal, wenn ich durch die Tür komme und Sydneys glücklichen Gesichtsausdruck sehe, freue ich mich wieder einmal, dass wir ihr Leben retten konnten. Die Menschen fragen uns immer wieder, „Wow, was für ein hübscher Hund – was für eine Rasse ist das?“ und unsere Antwort lautet immer: „Sie kommt aus dem Tierheim und wir lieben sie über alles.“

Im Internet finden Sie viele weitere Informationen zu dem Thema. Im Animal Learn Verlag sind die Bücher „Tierheim – Schicksal oder Chance“ und „Hundereich“ erschienen – beide befassen sich mit Hunden aus dem Tierschutzbereich.

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