Montag, 26. Oktober 2009

Der Kong


Wie wir alle wissen, brauchen unsere vierbeinigen Gefährten jede Menge geistige und körperliche Beschäftigung, um am Ende des Tages glücklich und zufrieden ins Körbchen zu fallen. Dabei ist oft unser Einfallsreichtum gefragt! Vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten, die Spaß machen und überaus lecker sein können, bietet der Kong. Die aus Hartgummi bestehende quirlige Kugel mit dem Loch in der Mitte ist in allen denkbaren Farben und Größen erhältlich und schon seit langem der absolute Favorit unserer Hündin Luka. Hier einige „Einsatzmöglichkeiten“, die Luka wärmstens empfiehlt:
- Der Kong lässt sich toll befüllen, vor allem mit Trockennahrung. Wenn der Kong dann auf den Boden gerollt wird, verselbstständigt sich die Trockennahrung in alle Richtungen. Diese zu finden und einzusammeln macht mehr Spaß, als sie aus dem Napf zu essen.
- Der Kong lässt sich auch wunderbar verstecken (vorher mit Trockennahrung auffüllen). Das Auffinden fordert unsere „Spürnasen“ und kann solange wiederholt werden, bis die gesamte Mahlzeit verzehrt ist.
- Auch Erdnusscreme oder vegetarische Pasteten können den Kong attraktiver machen (mit einem Messer an den oberen inneren Rand des Kongs schmieren). Dies ist ein „Schleckerlebnis“ der besonderen Art und lässt unsere tierischen Weggefährten für Minuten in andere Sphären verschwinden.
- Ebenso kann auch Nassnahrung, die in den Kong getan wird, im Tiefkühlfach gefroren werden – hierbei verlängert sich die Zeit des „Schleckens“ um ein Vielfaches – ein zusätzliches Schwanzwedeln ist praktisch vorprogrammiert.
Luka nutzt den Kong aber auch einfach nur zum Spielen und wirft ihn quer durch unsere Wohnung. Bringen Sie daher Vasen, Lampen und andere Gegenstände in Sicherheit, denn auch Kongs können weit fliegen ...

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Der tut nix

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Foto: M. Grande

Diesen Satz trägt Hundeprofi Martin Rütter zwar auf seinem T-Shirt – er selbst tut allerdings eine ganze Menge! Neben seiner Show auf VOX, in der er gestörte Verhältnisse zwischen Zwei- und Vierbeinern wieder herstellt, ist das Showtalent jetzt auch wieder auf Tour mit seinem Programm „Hund – Deutsch, Deutsch – Hund“. Mit Witz, Charme und Fachwissen nimmt Martin Rütter sein Publikum mit auf eine Reise in den humorvollen Alltag zwischen Mensch und Hund.
Ist Bello zu stürmisch? Oder der Jogger nur intolerant? Ist Klingeln immer gleich Kläffen? Was ist das Zauberwort: Dressur? Erziehung? Oder doch Beziehung? Und wer trickst hier eigentlich wen aus?
„Rütter ist der geborene Entertainer, der sein Publikum lebendig und humorvoll mit den alltäglichen Problemen der Hundehaltung konfrontiert”, lobt ihn das „dogs magazin”
Martin Rütter widmet sich den alltäglichen Verständigungsschwierigkeiten zwischen Mensch und Hund. Viele amüsante Geschichten bescheren erfahrenen Hundehaltern, Hundeanfängern und Nichthundehaltern einen kurzweiligen und informativen Abend. Die Besucher dürfen sich auf humorvolle Übersetzungen vom „Hündischen” ins „Deutsche” freuen.

Alle Termine finden Sie unter:
www.ruetters-dogs.de

Freitag, 16. Oktober 2009

Schauspieler Mickey Rooney liebt Tiere

Mickey Rooney ist wahrscheinlich länger im Showbiz als all seine Hollywood-Kollegen - schon mit 15 Monaten stand er zum ersten Mal auf der Bühne. Später feierte er Erfolge mit Filmen wie Musik ist unsere Welt, Frühstück bei Tiffany, Elliot das Schmunzelmoster und Nachts im Museum. Sogar den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk hat er im Jahr 1983 bekommen!

Nun setzt sich Mickey Rooney nach all den Jahren im Showgeschäft zusammen mit seiner Frau Jan für die Tiere ein und spricht sich in einem neuen PETA-Spot gegen Tierquälerei aus!

Mickey war schon immer ein großer Tierfreund – für seine Frau Jan war deshalb schnell klar, dass er der Mann ihres Herzens war. „Er liebte Tiere und Hunde und das hat mir das Herz aufgehen lassen. Ich wusste, dass er der Richtige für mich war“, erinnert sich Jan.

Doch die beiden blieben nicht lange alleine und nahmen einen in Not geratenen Hund und einen Ara bei sich auf. „Digby“ und „Cookie“. Mickey und Jan raten allen Menschen, die ein Tier bei sich aufnehmen können, im Tierheim nach einem neuen Begleiter zu suchen. Dort gibt es unzählige Vierbeiner, die auf ein neues Zuhause warten.

Sehen Sie sich das Video an und erfahren Sie, was Mickey und Jan mit ihren Tieren verbindet und was sie von Menschen halten, die Tiere quälen!

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Sandro

Dies ist ein Gastbeitrag von meiner lieben PETA-Kollegin Jenny - vielen Dank!


Sandro ist aufgeschlossen, verschmust und einfach total lieb. Man könnte nun sagen: ja, das sind doch die meisten Hunde. Wenn man aber bedenkt, dass Sandros Leben alles andere als schön war, bevor er zu uns kam, ist es doch was ganz Besonderes.

Als ich Sandro zum ersten Mal sah, saß er in einem Zwinger im Tierheim und war total apathisch. Er war zu dem Zeitpunkt 13 Jahre alt und hatte wohl die Hoffnung auf ein Zuhause aufgegeben. Als ich einen Pfleger auf Sandros Zustand ansprach, habe ich erfahren, dass er schwer leberkrank ist und der Tierarzt ihm noch ca. 6-8 Wochen gibt. Da wir schon zwei Hunde bei uns hatten, schlug ich vor, ihn als Pflegehund mitzunehmen. Die Tierheimleiterin und die Pfleger freuten sich sehr darüber, dass Sandro doch noch die Chance bekam, seine letzten Monate in einem richtigen Zuhause zu verbringen.

Unsere anderen Hunde akzeptierten den Neuankömmling sehr schnell und es gab keine Rangeleien. Das kam sicher auch daher, dass Sandro die ersten Tage völlig emotionslos auf einem Fleck lag und sich nur zum Gassigehen oder zur Essenszeit bewegte. Täglich bekam er eine Menge Tabletten für seine kaputte Leber und musste regelmäßig zur Kontrolle zum Tierarzt, wovor er große Angst hatte.

Aus Neugier und um sein Verhalten besser nachvollziehen zu können, forschte ich in Sandros Vergangenheit nach. Ich fand heraus, dass er vor seinem einjährigen Aufenthalt im Tierheim auf Mallorca gelebt hatte. Nun ja, leben kann man es nicht nennen… Nach Aussagen spanischer Tierschützer, die ihn nach Deutschland brachten, fand sein vorheriges Leben wohl über 10 Jahre lang an einer kurzen Kette mitten im Nirgendwo statt. Ohne Ansprache, ohne regelmäßig Nahrung und Wasser zu bekommen.

Da war uns klar, dass Sandro erst lernen musste, was es heißt zu leben.

Nach einigen Wochen konnten wir sehen, wie Sandro sein Verhalten änderte. Er fing an, mit dem Schwanz zu wedeln, wenn man ihn ansprach, und begann, sich generell für seine Umwelt zu interessieren. Nach einem halben Jahr schließlich war er so aufgeblüht, dass es ihm auch körperlich wieder besser ging. Die Leberwerte sind so gut geworden, dass er keine Medikamente mehr bekommen muss!

Sandro ist jetzt 15 Jahre alt und es geht im ausgezeichnet. Außer das die Hinterbeine etwas steif sind und er langsam erblindet, merkt man ihm sein Alter nicht an. Die einzige Erklärung, die der Tierarzt zu Sandros schneller Genesung hatte, war die Besserung seiner Psyche aufgrund dessen, dass er doch noch ein richtiges Zuhause gefunden hat. Und wir sind unendlich froh, ihn bei uns zu haben.

Haben auch Sie einen so außergewöhnlichen Hund wie Sandro bei sich aufgenommen? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

Freitag, 2. Oktober 2009

Der "Schnauzengriff"

Dieser Text stammt von Claudia Hauer, 1. Vorsitzende des TSV Welpennothilfe e. V. - vielen Dank für diese Anregung!

Momentan geistert ein alt-neues "Allheilmittel" durch die Hundeerziehungswelt: Der "Schnauzengriff". Da er in aller Munde zu sein scheint und ich selbst sehr vernünftige Menschen damit irgendwie "herumhantieren" sehe, möchte ich hier mal meine Beobachtungen und Sichtweise darlegen.
Ich beobachte schon seit längerem Hunde im Zusammenleben und der Aufzucht von und mit Welpen aller Altersklassen und vielerlei Rassen und deren Mischlinge. Im Grunde ist mein Heim nie ohne wenigstens einen Welpen, der in Not geraten ist. Vielleicht können meine Beobachtungen und die Rückschlüsse, die ich aufgrund dessen gewonnen habe, einigen "Schnauzengreifern" Denkanstösse vermitteln oder Menschen gar nicht erst zu "Schnauzengreifern" werden lassen.
Zunächst einmal für die Ahnungslosen: Was ist eigentlich ein Schnauzgriff?
In den Hundeschulen wird der Schnauzgriff als Griff von oben über die Schnauze mit mehr oder weniger großen Druck (je nach Veranlagung und Brutalität des Hundetrainers) gegen die Lefzen auf die darunter liegenden Zähne gelehrt. Einige Trainer meinen, bei einem "erfolgreich" und korrekt ausgeführten Schnauzengriff müsse der Welpe laut aufschreien, denn nur so sei es richtig. Ich persönlich stufe den Schnauzengriff als körperlichen Übergriff auf ein empfindliches und äußerst sensibles Körperteil des Hundes, nämlich den Fang, ein.
Abgeleitet wird der Schnauzengriff von etwaigen Beobachtungen der Mutterhündin mit ihren Welpen. Im Internet offenbaren sich Horror-Szenarien und Beschreibungen. Es heißt beispielsweise: "Die Mutter geht mit ihrem Fang quer über die Schnauze ihrer Jungen und beißt oder kneift kurz zu."
Meine Güte, was ist das für eine Brutalität in der Aufzucht! Gar nicht auszudenken, was bei einer derartigen wochenlangen Aufzucht und Maßregelungen für Hunde entstehen! Ich habe im Zusammenleben von Hunden mit Welpen noch nie eine Hündin gesehen, die ihren Jungen in den Fang beißt - noch nie! Im Gegenteil, die Hündin ist zumeist äußerst geduldig und ihren Nerven weitaus strapazierfähig.
Ich kann bestätigen: Es gibt ein "Über-den-Fang-Greifen". Es ist jedoch eher ein sanftes, nachdrückliches "Stupsen", wenn die erste ebenfalls sanfte Verwarnung oder der Versuch des Abdrängens der Welpen, z. B. von den Zitzen nicht ausreicht. Oft kommt vorher ein Knurren und der Welpe hat zunächst noch einmal die Chance, selbst zu reagieren. Erst wenn die Welpen ca. 7 Wochen alt sind und mitunter etwas zu energiegeladen ältere Gruppen-Mitglieder belästigen, wird der Schnauzengriff schon mal energischer, jedoch keinesfalls so, dass der Welpe laut und massiv und nachhaltig aufschreit.
Irgendwann im Verlaufe der Zeit werden die Schnauzgriffe immer seltener und es reichen zumeist die ganz normalen altbekannten innerartlichen Kommunikationsmittel. Es ist albern und absurd, Ihren fast erwachsenen oder erwachsenen Hund mit einem Schnauzengriff zu maßregeln. Mal ehrlich, würden Sie Ihren Ehemann oder Ihre Ehefrau auch mit Stuben-Arrest oder Fernseh-Verbot belegen?

Es ärgert mich immens, wenn Leute, die noch niemals Mutter und Welpen aufgezogen und beobachtet haben, vorschnell solche Erziehungsmittel übernehmen, anderen kluge Ratschläge erteilen und dann auch noch tönen: Das macht doch die Mutterhündin auch so mit ihren Welpen. Bitte fragen Sie künftig diese Leute, die Ihnen zum Schnauzengriff raten, woher sie ihre Erfahrungen beziehen. Wieviele Welpen mit ihren Müttern sie schon in der kompletten Zeit der Aufzucht beobachtet haben? Fragen Sie nach!
Mehrere Probleme gibt es, über die die "Schnauzengreifer" nachdenken sollten:
Der Schnauzengriff wird von der Mutter nach meinen Beobachtungen stets nur dann eingesetzt, wenn etwas "zuviel" oder "übermäßig" ist, insbesondere beim Erlangen der Zitzen, bei all zu stürmischen, aufdringlichen Spiel u. ä. Niemals habe ich das Über-den-Fang-greifen beobachten können, weil ein Hund nicht richtig "Sitz" macht oder in der Tierarztpraxis nicht brav neben mir sitzen bleibt. Der Schnauzengriff ist also KEIN Korrekturmittel für unerwünschtes Verhalten, sondern er dämpft vielmehr einen situationsbezogenen Überschwang.
Wenn Sie den Schnauzengriff bei Ihrem erwachsenen Hund einsetzen, so bitte ich Sie, mal darüber nachzudenken, wie oft Sie selbst den praktizierten Schnauzengriff bei erwachsenen Hunden beobachten konnten? Gar nicht oder äußerst selten? Aha, und warum glauben Sie, dass dies das geeignete Korrekturmittel für Ihren Hund ist?
Schnauzenspielereien, Schnauzenzärtlichkeiten sind übrigens etwas völlig anderes als der Schnauzengriff …
Ich oute mich an dieser Stelle als "Anti-Schnauzen-Greifer". Ich bin keine "Mutter-Hündin" und bilde mir weder ein, den richtigen Zeitpunkt für einen Schnauzengriff zu kennen, noch den richtigen Druck auszuüben. Ich bin nämlich nur ein Mensch.
Mit welcher Arroganz wir gerade in der Hundeerziehung Mittel aus dem innerartilichen Repertoire übernehmen, ist unglaublich. Wir erdreisten uns, unsere Hunde mit Schnauzengriff und Alphawurf zu belegen und lassen aber diejenigen Hunde sofort einschläfern, die mit ebensolchen innerartlichen Mitteln (Aggression) antworten oder sich dagegen zu wehren versuchen. Wie absurd ist das denn? Mit Fairness hat das nichts zu tun und mit Vertrauen, Bindung und Sicherheit erst recht nicht.