Dies ist ein Gastbeitrag von meiner lieben PETA-Kollegin Jenny - vielen Dank!
Sandro ist aufgeschlossen, verschmust und einfach total lieb. Man könnte nun sagen: ja, das sind doch die meisten Hunde. Wenn man aber bedenkt, dass Sandros Leben alles andere als schön war, bevor er zu uns kam, ist es doch was ganz Besonderes.
Als ich Sandro zum ersten Mal sah, saß er in einem Zwinger im Tierheim und war total apathisch. Er war zu dem Zeitpunkt 13 Jahre alt und hatte wohl die Hoffnung auf ein Zuhause aufgegeben. Als ich einen Pfleger auf Sandros Zustand ansprach, habe ich erfahren, dass er schwer leberkrank ist und der Tierarzt ihm noch ca. 6-8 Wochen gibt. Da wir schon zwei Hunde bei uns hatten, schlug ich vor, ihn als Pflegehund mitzunehmen. Die Tierheimleiterin und die Pfleger freuten sich sehr darüber, dass Sandro doch noch die Chance bekam, seine letzten Monate in einem richtigen Zuhause zu verbringen.
Unsere anderen Hunde akzeptierten den Neuankömmling sehr schnell und es gab keine Rangeleien. Das kam sicher auch daher, dass Sandro die ersten Tage völlig emotionslos auf einem Fleck lag und sich nur zum Gassigehen oder zur Essenszeit bewegte. Täglich bekam er eine Menge Tabletten für seine kaputte Leber und musste regelmäßig zur Kontrolle zum Tierarzt, wovor er große Angst hatte.
Aus Neugier und um sein Verhalten besser nachvollziehen zu können, forschte ich in Sandros Vergangenheit nach. Ich fand heraus, dass er vor seinem einjährigen Aufenthalt im Tierheim auf Mallorca gelebt hatte. Nun ja, leben kann man es nicht nennen… Nach Aussagen spanischer Tierschützer, die ihn nach Deutschland brachten, fand sein vorheriges Leben wohl über 10 Jahre lang an einer kurzen Kette mitten im Nirgendwo statt. Ohne Ansprache, ohne regelmäßig Nahrung und Wasser zu bekommen.
Da war uns klar, dass Sandro erst lernen musste, was es heißt zu leben.
Nach einigen Wochen konnten wir sehen, wie Sandro sein Verhalten änderte. Er fing an, mit dem Schwanz zu wedeln, wenn man ihn ansprach, und begann, sich generell für seine Umwelt zu interessieren. Nach einem halben Jahr schließlich war er so aufgeblüht, dass es ihm auch körperlich wieder besser ging. Die Leberwerte sind so gut geworden, dass er keine Medikamente mehr bekommen muss!
Sandro ist jetzt 15 Jahre alt und es geht im ausgezeichnet. Außer das die Hinterbeine etwas steif sind und er langsam erblindet, merkt man ihm sein Alter nicht an. Die einzige Erklärung, die der Tierarzt zu Sandros schneller Genesung hatte, war die Besserung seiner Psyche aufgrund dessen, dass er doch noch ein richtiges Zuhause gefunden hat. Und wir sind unendlich froh, ihn bei uns zu haben.
Haben auch Sie einen so außergewöhnlichen Hund wie Sandro bei sich aufgenommen? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
Donnerstag, 8. Oktober 2009
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