Mittwoch, 7. Januar 2009

Marley und Ich

Der folgende Artikel wurde von Lisa Lange, einer langjährigen Mitarbeiterin von PETA USA verfasst:

Vor kurzen durfte ich mir den neuen Fox2000 Film „Marley und Ich“ anschauen, der hier in Amerika am 25. Dezember anlief. Ich verließ das Kino in der Hoffnung, dass sich viele Menschen diesen Film ansehen werden. Die wichtige Botschaft des Films, nämlich dass ein Tier in der Familie eine lebenslange Verpflichtung bedeutet, das Tier wie ein Mitglied der Familie zu behandeln, selbst wenn es ungehorsam, nervig, krank oder alt ist, ist etwas, dass wir alle wissen sollten.
Wenn Sie nicht zufällig in einem Tierheim arbeiten, wären Sie wahrscheinlich über die Gründe überrascht, die viele Menschen angeben, wenn sie ihre Hunde und Katzen loswerden wollen. Sie sagen, die Tiere seien eine Bürde. Sie bellen dauernd, sind immer noch nicht stubenrein, haben Flöhe, werden immer wieder schwanger, sind zu aggressiv oder zu schüchtern. Viele Menschen werden ihre „Haustiere“ wie ein ungewolltes Möbelstück los, wenn sie umziehen oder ein Kind bekommen.
Da derzeit zahlreiche Zwangsversteigerungen vorgenommen werden, hat sich das Problem noch verschlimmert und einige Menschen lassen die Tiere einfach in leeren Häusern zurück, wo sie verhungern – und das, obwohl sie es noch geschafft haben, ihren Fernseher und die Videospiele einzupacken. Die Behörden stießen immer wieder auf halb verhungerte Hunde und Katzen, die in verlassenen Häusern eingesperrt oder im Hof ankettet waren. In ihrer Verzweiflung haben manche Tiere sogar versucht, Mauerreste, Plastik oder Müll zu fressen, nur um überleben zu können.
Als ich noch in Louisiana gewohnt habe, habe ich regelmäßig im Tierheim ausgeholfen. An einem Samstag war ich am Empfangstisch und musste mit ansehen, mit welchen dummen Ausreden die Menschen ihre Tiere vorbei brachten. „Ich habe neue Möbel“, „er sitzt immer nur rum“, „jetzt, wo er alt ist, macht es nicht mehr so viel Spaß“. Ein Mann gab zwei wunderschöne Dobermann Pinscher ab, deren Ohren und Schwänze bereits auf grausame Weise kupiert worden waren und sagte einfach: „Ich ziehe um.“ Das sind genau die Menschen, die sich diesen Film ansehen sollten.
Hund (und Katzen) sind Teil der Familie, mit allen Vor- und Nachteilen und wenn wir sie zu uns holen, nehmen wir die Verantwortung auf uns, sie zu lieben und für sie zu sorgen, so wie Owen Wilson und Jennifer Aniston (die John und Jenny Grogan spielen) Marley in „Marley und Ich“. Die Grogans behalten Marley trotz umgeworfener Tische, zerfetzten Sofas und aufgegessenen Halsketten. Sie nehmen sich die Zeit, ihn an ihre Kinder zu gewöhnen und halten im fortschreitenden Alter zu ihm, bis es Zeit wird, Lebewohl zu sagen.
Besonders toll fand ich, dass die Regisseure den Plot des erfolgreichen Buches in soweit verändern haben, dass die Grogans Marley aus dem Tierschutz adoptieren und ihn nicht beim Züchter kaufen. Jeder Welpe, der beim Züchter oder in einer Tierhandlung gekauft wird, nimmt einem Hund im Tierheim ein potentielles Zuhause, von dem vielleicht sein Leben abhängt. Und obwohl ich jedem rate, einem älteren Tier eine zweite Chance zu geben – wenn Sie sich insgeheim schon für einen Welpen entschieden haben sollten (und auch die nötigen Zeit aufbringen können), dann werden Sie auch ihn in einem Tierheim finden.
In der Vorschau zu „Marley und Ich“ erinnert uns Owen Wilson: „Einem Hund ist es egal, ob man arm oder reich ist. Gib ihm dein Herz und er wird dir seines geben.“ Ich hoffe, dass dieser Film die Menschen dazu inspirieren wird, zu ihren tierischen Begleitern zu halten – selbst wenn es mal nicht so einfach ist – und sie einfach nur zu lieben, genau wie sie uns lieben.
Bitte sehen Sie sich „Marley und Ich“ an und nehmen Sie noch einen Freund mit ins Kino. Sollten Sie wirklich Zeit, Geld und Geduld genug haben, einen Hund oder eine Katze bei sich aufzunehmen – nach all dem Weihnachtsstress – dann besuchen Sie das örtliche Tierheim und nehmen Sie eines der zahllosen Tiere zu sich, die nicht so viel Glück wie „Marley“ hatten.


In Deutschland kommt der Film im März in die Kinos.

1 Kommentar:

Der Hotelkritiker hat gesagt…

...ich kann mich dem artikel nur anschließen und hoffe, dass statt zum züchter die menschen lieber den weg ins tierheim finden. dort warten viele marleys...auf ganz viel liebe!
weiter infos zum film gibt es unter: http://www.hanniwall.de/marley-und-ich-der-film-marley-me-im-kino/
beste grüße
jens