Freitag, 7. März 2008
Wie kleine Biester handzahm werden
Wir alle kennen wahrscheinlich mindestens einen kleinen Hund – meist ein Chihuahua – der unaufhörlich bellt, seine kleinen Zähne fletscht oder sogar schnappt und beißt. Ich kannte so einige dieser Sorte. Natürlich ist es nicht ihre Schuld! Ich weiß nicht, ob Chihuahuas zu dieser Art von Benehmen neigen, aber ich bin ganz sicher, dass es nicht soweit kommen muss. Als ich im letzten Jahr anfing, verängstigte Chihuahuas (bis zum jetzigen Zeitpunkt 5 an der Zahl) bei mir aufzunehmen, die keinen Kontakt zu anderen Hunden gewöhnt waren, habe ich mir geschworen, dass sie sich niemals so benehmen würden – und bis jetzt hat alles geklappt.
Doch aller Anfang ist schwer. Eines Tages bemerkte ich, dass mein großer Hund Rowdy nicht mehr an seinem Lieblingsplatz, auf dem Bett im Gästezimmer, schlief. Stattdessen schliefen meine Chihuahua Mädels dort. Ich dachte nicht weiter darüber nach, bis ich eines Tages beobachten musste, wie sich Theresas plüschiges Gesichtchen in eine grauenvolle Fratze verwandelte und sie nach Rowdy schnappte, als er versuchte, auf das Bett zu springen! Er verließ, höflich wenn auch deprimiert, das Zimmer – das brach mir das Herz. Es war einfach nicht fair und schon gar nicht nett.
Also rief ich Rowdy zurück und forderte ihn auf, auf das Bett zu springen. Ich schenkte ihm all meine Aufmerksamkeit und lobte ihn vor Theresas Augen, um sie spüren zu lassen, dass Rowdy sehr wohl dort sitzen darf. Das gleicht tat ich, wann immer sich mir die Gelegenheit bot. Wenn sie sich dabei nett verhielt, lobte ich auch sie.
Ein andermal lag Theresa auf meinem Bett, als Dexter dazukam, um mir einen Guten Morgen zu wünschen und Theresa schnappte nach ihm wie ein hungriger Tiger. Ich stieß sie sofort weg von Dexter und streichelte und lobte ihn dafür, dass er nicht zurückgeschnappt hatte und um Theresa spüren zu lassen, dass sie nicht die Königin des Bettes ist und in meinem Haus nicht zugeschnappt wird. Als sie sich wieder beruhigt hatte, streichelte ich auch sie.
Diese Übungen musste ich ca. drei Mal wiederholen, bis Theresa es verstand: es gibt bei uns nur gutes Benehmen. Rowdy liegt jetzt wieder auf „seinem“ Bett und gerade heute Morgen, sah ich, wie Dexter und Theresa wie alte Kumpels miteinander spielten.
Ich glaube, dass viele kleine Hunde so böse werden, weil es ihnen ihre Besitzer erlauben. Ihre Körper sind so winzig und alles was sie tun, ist einfach süß – selbst die gemeinen Dinge. Man muss sich allerdings nur mal überlegen, wie wir reagieren würden, wenn unser kleiner Hund einfach 10 Mal so groß wäre. Wenn ein Verhalten eines großen Hundes nicht akzeptabel ist, gilt für einen Chihuahua das Gleiche.
Dies sind vier gute Gründe dafür, warum der “Besitzer” eines kleinen Hundes einschreiten sollte, wenn sich der Hund schlecht benimmt:
1. Hunde, die aggressiv sind, sind auch nicht glücklich.
Sie fühlen sich unsicher, da sie jegliche Führung ablehnen. Also werden sie aufmüpfig und versuchen eine Welt zu kontrollieren, die soviel größer als sie selbst ist. Ihre häufigste Emotion ist Angst. Psychologisch gesehen, ist es kein Vergnügen, nie entspannen zu können und das legt sich aufs Herz, die Nebennieren und das Immunsystem.
2. Anderen Hunden gegenüber ist es nicht fair, sich mit solch unausstehlichem Verhalten herumschlagen zu müssen.
Sie finden das ganz sicher nicht süß.
3. Beißt ein Chihuahua den falschen Hund, kann er ernsthaft verletzt werden.
Beißt er den falschen Menschen, könnte der Besitzer bestraft werden oder der Chihuahua für lange Zeit in Quarantäne müssen oder sogar eingeschläfert werden.
4. Kleine unerzogene Hunde machen jeden unglücklich – ihre „Besitzer“, die Freunde, Fußgänger, andere Hunde und letztendlich auch sich selbst.
Es gibt nichts Positives, was man über einen unkontrollierbaren Chihuahua sagen könnte.
Die gute Nachricht ist allerdings: es ist niemals zu spät, die kleinen Biester zu zähmen und dank ihrer Größe, ist es auch noch ziemlich einfach. Setzten Sie Grenzen und lassen Sie sie keine Regeln brechen. Nehmen Sie die Sache ernst und setzen Sie sich durch. Sie müssen der Rudelführer sein und Ihren Gefährten als Hund sehen, der es verdient hat, entspannt zu sein – nicht als kleines, süßes Spielzeug, über das man lacht oder sich beschwert.
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