Freitag, 25. September 2009
Trainiere die Konzentration und Geduld deines Hundes: Das Wartespiel
Diese Idee habe ich auf der Seite www.sleepydog.de gefunden - da wir regelmäßig von vergifteten Hunden hören, die auf der Straße Rattengift und andere Köder aufgenommen haben, hielt ich diesen Vorschlag für eine gute Idee!
Setze deinen Hund mit dem Sitzkommando vor oder neben dich ab. Lege ein Leckerchen gut sichtbar für den Hund vor dir auf den Boden.
Steht dein Hund auf, um es sich zu nehmen, stelle deinen Fuß auf das Leckerchen, so dass er keinen Erfolg hat. Setze ihn dann erneut an seine zugewiesene Stelle und gebe das Leckerchen wieder frei.
Dein Hund wird nun vermutlich das Leckerchen anschauen. Warte solange, bis dein Hund sich abwendet, und dich anschaut. Tut er dies, gibst du ihm ein Freikommando bsp. "OK" oder "Nimm" und er darf sich das Leckerchen nehmen. Wiederhole diese Übung mehrfach und dehne den Zeitraum zwischen angucken und Freikommando langsam aus.
Du kannst diese Übung auch variieren, indem du bei der Futtervergabe, den Napf hinstellst und deinen Hund solange warten läßt, bis er dich anschaut. Klappt diese Übung im Haus, dann übe auch draußen.
Ziel ist es, dass dein Hund keine fressbaren Dinge vom Boden aufnimmt, ohne dass du dies erlaubst. Das Spiel ist also nicht nur ein Geduldsspiel, sondern sichert auch die Gesundheit deines Hundes, denn nicht alle essbaren Dinge in der Natur sind gut für deinen Hund.
Viel Spaß beim Üben!
Dienstag, 15. September 2009
Tierquäler von Bünde gefasst
Es muss ein schrecklicher Anblick gewesen sein: eine Schäferhündin liegt mit ihrer Leine an einen Baum gebunden tot da. Um ihre Schnauze hatte der Täter Folie gewickelt, die Nasenlöcher aber freigelassen. Die Hündin muss lange gekämpft haben, bevor sie schließlich qualvoll erstickte.
Obwohl wir hier bei PETA Deutschland e.V. fast täglich mit schlimmer Tierquälerei konfrontiert werden, hat uns dieser Fall besonders erschüttert. Als wir vergangene Woche erfuhren, auf welch grausame Weise der Tierquäler in der Nähe von Bielefeld sich seiner Hündin „entledigen“ wollte, wurden wir umgehend aktiv. Nach Absprache mit der Polizei setzten wir eine Belohung zur Ergreifung des Täters aus. Örtliche Tierschützer wurden ebenfalls tätig, die Belohung wurde aufgestockt und schon zwei Tage später die Nachricht: der Täter wurde ermittelt und ist geständig. Ein 23-jähriger Mann gab an, das Tier aus einer „Kurzschlusshandlung“ heraus umgebracht zu haben. Da er jedoch erst mit dem Fahrrad an den Tatort gefahren war und außerdem die Folie zur Tötung der Schäferhündin dabei hatte, wird die Staatsanwaltschaft hoffentlich auch erkennen, dass es sich hierbei um eine geplante Tat handelte. Für dieses Tier ist es leider schon zu spät, aber andere konnten vielleicht vor einem solch grausamen Täter bewahrt werden. Zahlreiche Studien haben außerdem bereits gezeigt, dass Menschen, die grausam zu Tieren sind, es häufig nicht dabei belassen... www.peta.de/staatsanwalt
Donnerstag, 10. September 2009
Gefahren in Wald und Flur - Haustierabschuss durch Jäger in Deutschland
Jedes Jahr erreichen uns unzählige Meldungen über den Abschuss von Hunden und Katzen durch die Jägerschaft. Da es keine bundesweite Meldepflicht gibt, wie viele Katzen und Hunde von Jägern erschossen werden, gibt es auch keine offiziellen Zahlen darüber.
Schätzungsweise werden jährlich etwa 400.000 Katzen und 65.000 Hunde von Jägern erschossen. Das Bundesland Nordrhein Westfalen meldete in einem Jagdjahr 17.895 getötete Katzen, allerdings ist davon auszugehen, dass nicht alle Jäger ihre Abschüsse vollständig melden.
Dies beweist unter anderem ein Fall, in dem ein Jäger durch Strafanzeige von PETA Deutschland e.V. zunächst zu einer Geldstrafe von 4000 € verurteilt wurde – erstinstanzlich: im Herbst 2004 erschoss er einen Border Collie, der mit „Frauchen und Herrchen“ auf einem öffentlichen Weg spazieren ging. Besonders deutlich waren die Worte des Amtsrichters an den Jäger: „Sie haben im Wald nichts verloren und man kann nur begrüßen, dass man Ihnen den Jagdausübungsberechtigungsschein entzogen hat.“ (Az. 16 Js 445/04 Staatsanwaltschaft Bielefeld). Auf die Berufung des Jägers hin hob das Landgericht Bielefeld dieses Urteil allerdings auf und stellte das Verfahren gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 500 Euro ein – der Jäger wurde trotz eindeutiger Tat wieder auf die Menschheit losgelassen. Dennoch wurde ein Strafbefehl gegen ihn wg. versuchter Nötigung in Höhe von 800 Euro 2005 rechtskräftig.
Warum schießen Jäger auf Katzen und Hunde? Anscheinend haben Jäger Angst, die Tiere könnten jagdbares Wild reißen, was wiederum die Strecke der Jäger um einige Wildtiere schmälern würde. Es scheint hier der Beuteneid vorzuherrschen: was die Katze tötet, kann der Jäger nicht mehr abschießen. Auch wird immer wieder behauptet, man müsse wildernde Katzen töten, um den Bestand der Singvögel zu retten. Seltene Singvögel leben hauptsächlich in Gärten und Parks. In Berlin leben z.B. 2/3 aller Vogelarten, die es in Deutschland gibt. Gleichzeitig gibt es nach Angaben des dortigen Tierschutzvereins zwischen 40.000 und 100.000 streunende Katzen. Bisher belegt keine wissenschaftliche Untersuchung den negativen Einfluss von streunenden Katzen auf Singvögel.
Eine Katze gilt bereits dann als wildernd, wenn sie je nach Bundesland 200 bis 500 Meter vom nächsten Haus entfernt ist. Ob sie tatsächlich einem Wildtier nachjagt, ist dabei völlig egal. Hunde, die nicht angeleint waren, wurden bereits in unmittelbarer Nähe ihres Menschen erschossen.
Da das Töten von Katzen und Hunden durch Jäger in der breiten Bevölkerung auf Ablehnung stößt, teilen die Jäger in der Regel auch nicht mit, ob, wann und wo sie ein Tier erschossen haben. Stattdessen lassen sie die toten Tiere verschwinden. Eine Katze könnte beispielsweise „legal entsorgt“ werden, wäre das Tier 50 cm tief vergraben oder in der Tierkörperbeseitigungsanstalt abgegeben worden. Berichten zufolge werden die Vierbeiner jedoch oftmals am Straßenrand „entsorgt“ und sogar noch einmal überfahren, um einen Unfalltod vorzutäuschen. Manche Jäger geben die Katze einem Falkner, der das Tier komplett verfüttert.
Beim Jagen von Katzen und Hunden geht es den Jägern nicht um Wild-, Arten-, Umwelt- oder Tierschutz, sondern rein um den Schutz der Jagd, um den Erhalt ihrer eigenen Jagdbeute und die Lustbefriedigung am Töten von Lebewesen. Dies zeigt schon die Tatsache, dass das Töten von Haustieren im Bundesjagdgesetz unter „Jagdschutz“ aufgeführt ist.
Dienstag, 1. September 2009
Botulismus – echte Gefahr oder doch bloß Spinnerei?
Vor einigen Wochen erreichte mich eine Nachricht einer Unterstützerin, die berichtete, dass ihre beiden Hunde an Botulismus gestorben seien. Zuerst wurden die Gliedmaßen der beiden immer steifer und schon bald konnten sie kaum noch gehen. Sie brachte die Mischlinge sofort zum Tierarzt, ohne zu ahnen, an welcher Erkrankung sie leiden könnten. Beim Tierarzt angekommen wurde ihr nach einiger Zeit gesagt, es handele sich um Botulismus und die Chancen der Jungs stünden nicht gerade gut. Schon am nächsten Tag mussten ihrem Schreiben zufolge beide Hunde in ein künstliches Koma versetzt werden und starben kurz darauf.
Dieser Bericht hat mich aus zwei Gründen schockiert: 1., weil zwei wundervolle junge Hunde plötzlich sterben mussten. Und 2., weil ich gar nicht darüber Bescheid wusste, wie gefährlich Botulismus für Hunde sein kann. Ich rief einen Kollegen hier bei PETA an und er konnte mir alles Mögliche über Botulismus bei Enten erzählen, kannte sich mit Botulismus bei Hunden aber ebenfalls nicht aus. Also durchstöberte ich das Internet, stieß aber hauptsächlich auf Forenbeiträge über weitere ähnliche Vorfälle.
Daraufhin rief ich zwei Tierärzte an und beide sagten mir grundsätzlich das Gleiche: Hunde können theoretisch an den Folgen von Botulismus sterben, dies kommt allerdings sehr, sehr selten vor. Die beiden Ärzte hatten in ihrer gesamten Laufbahn bisher einen, bzw. keinen Fall von Botulismus in ihrer Praxis. Unmöglich ist es jedoch nicht! Deshalb sollten wir Menschen so gut wie möglich dafür sorgen, dass unsere vierbeinigen Gefährten keine Tierleichen während des Spaziergangs mitgehen lassen – die Botulismus-Bakterien kommen häufig bei wilden Vögeln vor – und darauf achten, ob Futterdosen möglicherweise einen gewölbten Deckel haben, der auf Gasbildung schließen lässt. Auch darin können sich die Bakterien verstecken.
Am häufigsten tritt Botulismus in den heißen Sommermonaten auf und nach der Aufnahme kann es nur einige Stunden oder auch mehrere Tage dauern, bis die ersten Symptome erkennbar werden. Meist versteifen sich zuerst die Beine des Hundes, dann andere Körperteile und schließlich fällt die Atmung immer schwerer. Sollten Sie eines dieser Anzeichen bei Ihrem Vierbeiner entdecken, bringen Sie ihn bitte sofort zum Tierarzt um sicher zu gehen. Da die Krankheit nur sehr selten auftritt, sollten Sie Ihren Tierarzt vielleicht direkt nach dieser Möglichkeit fragen.
Berichte, denen zufolge Hunde die Bakterien aus Gülle auf Feldern aufgenommen haben sollen, sind dagegen eher unwahrscheinlich: bei Botulismus kommt es größtenteils auf die aufgenommene Menge der Bakterien an. Ein Hund müsste also im Fall von Gülle eine große Menge essen, um sich zu infizieren. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber die meisten Hunde, die ich kenne, schnuppern, wälzen sich und gehen weiter...
Unterm Strich kann man also sagen, dass Hunde scheinbar nicht besonders anfällig für Botulismus sind. Wenn sie sich aber wirklich anstecken, dann kann die Krankheit extrem gefährlich sein. Behalten Sie es also im Hinterkopf und schützen Sie Ihren Vierbeiner so gut wie möglich.
Sollten Sie andere Informationen zum Thema Botulismus gesammelt haben, freuen wir uns natürlich über weiteres Material!
Abonnieren
Posts (Atom)