Liebe Hundefreunde,
endlich ist es wieder soweit: die Autorin und Hundeexpertin Clarissa von Reinhardt (http://petasdogblog.blogspot.com/2009/02/artgerechte-hundehaltung.html) lädt zu einer Vortragsreihe in Deutschland und Österreich. Hier ein Auszug aus der Vortragsankündigung:
Die Diskussion über die Bedeutung von Rangordnung, Alphastatus und Führungsanspruch in unserer Beziehung zu Hunden ist in vollem Gange – und wird meist hitzig geführt. Manche Trainer sehen in diesen Begriffen den Schlüssel zum Verstehen unserer vierbeinigen Begleiter schlechthin und interpretieren mangelnden Gehorsam oder unerwünschte Verhaltensweisen als Versuch des Hundes, sich über dominantes Verhalten im Rang nach oben zu bringen, möglichst gleich über die Rangposition seines Halters. Dies könne nur durch strikten Gehorsam, das Streichen von Privilegien und eine unmissverständliche Einnahme der Alphaposition durch den Menschen verhindert werden.
Andere Trainer belächeln diese Ansicht als völlig antiquiert, wissenschaftlich nicht haltbar und fragen provokant, ob es wirklich der Hund sei, der hier ein Problem habe. Sie glauben, dass freundschaftliche Verbundenheit, Fairness und vertrauensvolle Führung die Qualität der Mensch-Hund-Beziehung am besten zum Ausdruck bringen.
Häufig fällt in den Argumentationslinien auf, dass Begriffe völlig unterschiedlich interpretiert und bewertet werden, so dass manche Diskussionspartner schlichtweg aneinander vorbei reden. Manchmal fehlt sogar jegliches Hintergrundwissen und es werden einfach nur althergebrachte Phrasen immer und immer wieder wiederholt – wodurch sie auch nicht wahrer werden. Der Abendvortrag soll zur Diskussion stellen, welche Form des Miteinanders wirklich relevant für die Mensch-Hund-Beziehung ist.
Die genauen Termine finden Sie unter www.animal-learn.de.
Der gesamte Erlös der Tournee kommt dem Tierschutz zu Gute. Also kommen Sie zahlreich und nehmen Sie viele nützliche Tipps mit nach Hause!
Dienstag, 24. Februar 2009
Mittwoch, 18. Februar 2009
Kein Karneval für Hunde
Nächste Woche ist es wieder soweit: die Jecken sind los! Für viele Menschen ist der Karneval, oder auch Fasching, das wichtigste und lustigste Fest überhaupt – und so soll es auch bleiben. Leider finden die Vierbeiner die Zeit der Kostüme nicht immer so amüsant. Deshalb hier einige Tipps, wie ihr Vierbeiner die Spaßtage unbeschadet übersteht…
Karnevalsumzüge gehören sicher nicht zu den Lieblingsorten Ihres Gefährten. Sie sind laut, Menschen schreien, klatschen und zeigen sich – in den Augen des Vierbeiners – in gruseligen Kostümen. Ersparen Sie Bello diesen Stress also lieber und lassen Sie ihn zu Hause. Schlängelt sich der Umzug auch direkt an Ihrem Haus vorbei, leisten Sie Ihrem Freund am besten Gesellschaft und lassen Sie, wenn nötig, die Rollläden herunter. Eine ausgedehnte Spielstunde macht auch mit Sicherheit mindestens genauso viel Spaß!
Und stellen Sie sich vor, was in den großen Menschenmengen alles passieren könnte… Ihr tierischer Mitbewohner könnte im Gedränge verloren gehen, getreten oder gestoßen werden. Hunde reagieren sehr empfindlich auf Stress und wollen in einer solchen Situation nur noch eins: schnell weg.
Und bitte, bitte: ersparen Sie Ihrem Begleiter lächerliche Kostüme. Egal ob Supermann, Cowboy oder Polizist – Sie machen Bello damit nur zur Lachnummer. Er fühlt sich am wohlsten in seiner eigenen Haut und kann auf entzückte Aufschreie hysterischer Passanten getrost verzichten. Der Part bereitet Ihnen mit Sicherheit mehr Freude!
Also, lassen Sie Ihre Karnevalsstimmung lieber auf Ihre menschlichen Freunde überschwappen und gehen Sie mit Ihrem tierischen Freund dem normalen Tagesablauf nach, dann kann nix schiefgehen!
Freitag, 13. Februar 2009
Gute Freunde kann niemand trennen
Diese Geschichte ist wirklich unglaublich! Auf der Homepage von PETA US bin ich vor kurzem auf einen Fernsehbeitrag gestoßen, der durchaus beweist, dass wahre Freundschaft weder von Größe noch Überlegenheit, aber schon gar nicht von der Rasse abhängt.
http://blog.peta.org/archives/2009/01/warning_cutenes.php
In einer Auffangstation für Elefanten in den USA entstehen meist sehr enge Freundschaften zwischen den Tieren und doch unterscheidet sich die Beziehung zwischen Tara und Bella von allen anderen: Bella ist eine Hündin, Tara eine Elefantendame.
Vor einiger Zeit war Bella mehrere Wochen lang verletzt und musste im Büro der Auffangstation untergebracht werden. Tara wachte Tag für Tag am Zaun der Einrichtung und wartete auf ihre Freundin. Als sie schließlich für einen kurzen Besuch nach draußen getragen wurde, wurde Bella sogleich freudig von Tara begrüßt. Mittlerweile geht es der Hündin wieder gut und so können die beiden ihre Tage wieder gemeinsam verbringen; ja, Sie haben richtig gehört, dieses Dream Team macht wirklich alles gemeinsam – sie essen, trinken, spielen und schlafen zusammen. Am Ende des Trailers ist sogar zu sehen, wie sich Bella von Tara den Bauch kraulen lässt – und zwar mit Taras riesigem Fuß!
Diese beiden sind wirklich unbeschreiblich. Da kann man sich eigentlich nur wünschen, dass auch wir Menschen lernen, derart bedingungslose Freundschaften untereinander und mit Tieren einzugehen!
http://blog.peta.org/archives/2009/01/warning_cutenes.php
In einer Auffangstation für Elefanten in den USA entstehen meist sehr enge Freundschaften zwischen den Tieren und doch unterscheidet sich die Beziehung zwischen Tara und Bella von allen anderen: Bella ist eine Hündin, Tara eine Elefantendame.
Vor einiger Zeit war Bella mehrere Wochen lang verletzt und musste im Büro der Auffangstation untergebracht werden. Tara wachte Tag für Tag am Zaun der Einrichtung und wartete auf ihre Freundin. Als sie schließlich für einen kurzen Besuch nach draußen getragen wurde, wurde Bella sogleich freudig von Tara begrüßt. Mittlerweile geht es der Hündin wieder gut und so können die beiden ihre Tage wieder gemeinsam verbringen; ja, Sie haben richtig gehört, dieses Dream Team macht wirklich alles gemeinsam – sie essen, trinken, spielen und schlafen zusammen. Am Ende des Trailers ist sogar zu sehen, wie sich Bella von Tara den Bauch kraulen lässt – und zwar mit Taras riesigem Fuß!
Diese beiden sind wirklich unbeschreiblich. Da kann man sich eigentlich nur wünschen, dass auch wir Menschen lernen, derart bedingungslose Freundschaften untereinander und mit Tieren einzugehen!
Freitag, 6. Februar 2009
Artgerechte Hundehaltung
Dies ist ein Gasteintrag von der Autorin und Hundetrainerin Clarissa v. Reinhardt (www.animal-learn.de).
Ein viel strapaziertes Wort in der Hundeszene ist „artgerecht“. Artgerechtes Hundetraining, artgerechte Fütterung, artgerechte Spiele, artgerechte Haltungsbedingungen... Dieses Wort ist die wahrscheinlich größte Mogelpackung der Beziehung zwischen Mensch und Hund überhaupt. Keiner von uns, bemüht er sich auch noch so redlich, kann einen Hund artgerecht halten. Was hieße das denn?
Der Hund ist ein Rudeltier. Eine Solitärhaltung würde sich also von vornherein verbieten. Wir hätten demnach mehrere Hunde, die selbstverständlich unkastriert sind und sich ihren Sexualpartner frei wählen können. Oder haben Sie schon mal etwas von „artgerechter Kastration“ gehört (http://petasdogblog.blogspot.com/2008/12/schnipp-schnapp-eine-kastration-ist-gar.html)? Unsere Haustür steht Tag und Nacht offen und die Hunde können kommen und gehen, wann sie wollen. Inklusive des freien Rechts darauf, nicht wiederzukommen, wenn wir sie nicht so behandeln, dass sie Lust dazu haben. Sie streifen artgerecht (!) im Rudel durch die Gegend und organisieren sich Nahrung. Sei es auf einer angrenzenden Mülldeponie oder auch durch Jagen und Erlegen von Beute. Da würde sich dann das Wild in den angrenzenden Wäldern, oder auch das Meerschweinchen, das sich im Freigehege in Nachbars Garten tummelt, anbieten.
Bei dieser Beschreibung wird schnell klar, dass wir weit davon entfernt sind, Hunde artgerecht zu halten. Das ist in einem mitteleuropäischen Industriestaat auch nicht möglich. Abgesehen davon ist die Vorstellung auch deshalb geradezu absurd, weil kaum ein anderes Lebewesen auf dieser Welt derartig fremdbestimmt durch uns Menschen ist, wie der Hund. Er darf spazieren gehen, wenn wir mit ihm raus gehen, aber natürlich nur in die von uns vorgegebene Richtung. Er bekommt zu fressen, was wir ihm vor die Nase setzen – und meistens ist das nicht das, was ein Hund sich wünschen würde. Oder glauben Sie, wenn ein Hund wählen könnte, würde er sich für trockenes, krümeliges Zeug in seinem Napf entscheiden, statt frisches Fleisch zu nehmen? Abgesehen davon würde er mit Sicherheit auch nicht jeden Tag dasselbe fressen wollen... Artgenossen darf er nur dann treffen, wenn wir es ihm erlauben und zu den Zeitpunkten, zu denen wir es nicht erlauben, zerren wir ihn ungeduldig weiter. Seine Sexualität wird verleugnet oder durch unsere Zuchtbestrebungen reglementiert. Auch ihre von der Natur über Jahrtausende angelegten Instinkte wollen wir Hunden in den meisten Fällen „abtrainieren“ und scheuen dabei auch nicht vor Strafe über Schmerzeinwirkung oder den Einsatz von Schreckreizen zurück. Manche Menschen gehen sogar so weit, selbst das Urinieren und Koten eines Hundes durch Signalwörter zu kontrollieren. Und da sprechen wir Menschen von artgerechter Hundehaltung?!
Im besten Falle können wir uns bemühen, dem uns anvertrauten Hund in seiner Art so gerecht wie möglich zu werden. Das erfordert die Bereitschaft, wirklich über Hunde zu lernen, sich in sie hineinzuversetzen, so gut wir können und das ehrliche Bemühen um Kommunikation mit ihnen. Und Kommunikation bedeutet nicht, ihnen dauernd Kommandos zu geben. Stellen Sie sich vor, ich würde zu Ihnen sagen: „Zieh die Jacke aus. Setz Dich da hin. Bring mir diesen und jenen Gegenstand.“ Das ist keine Kommunikation die es zulässt, dass man ein anderes Lebewesen wirklich versteht und eine gute Bindung zu ihm aufbaut.
Starten Sie die Kommunikation mit Ihrem Hund mit einem Lächeln – so wie Sie es einer Person gegenüber tun würden, von der sie möchten, dass Sie sich in Ihrer Gegenwart wohl fühlt. Seien Sie so etwas Ähnliches wie ein guter Gastgeber. Bemühen Sie sich, die Wünsche und Bedürfnisse Ihres Gastes zu erspüren und zu berücksichtigen. Machen Sie einen interessanten Spaziergang mit ihm, auf dem Sie ihm die besonders netten Orte Ihrer Umgebung zeigen und servieren Sie ihm ein schmackhaftes Essen. Seien Sie dabei höflich und freundlich – und stellen Sie dabei trotzdem ganz nebenbei und mit gleicher Höflichkeit, aber auch Bestimmtheit die Regeln in Ihrem Hause klar, von denen Sie selbstverständlich wünschen, dass sie respektiert und eingehalten werden. Dies machen Sie über eine souveräne Ausstrahlung klar, ohne unnötig streng oder bestimmend zu werden. Wenn Sie sich Ihrem Gast – oder Ihrem Hund gegenüber – so verhalten, wird er sich wohl bei Ihnen fühlen.
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