Donnerstag, 6. November 2008
Glauben Sie nicht alles, was der Tierarzt Ihnen sagt
Ich persönlich hatte niemals ein Problem damit, Autoritäten in Frage zu stellen. Gerade deshalb schockiert es mich immer wieder, wenn mir Freunde und Bekannte erzählen, dass Sie jede Behandlung, die Ihnen Ihr Tierarzt empfiehlt, ohne Nachzufragen hinnehmen. So geben sie ihrem Hund oft ein Medikament, von dem sie nicht einmal wissen, was es ist oder sie kennen schlichtweg nicht den Namen der Krankheit, die der Hund überhaupt hat. Sie legen die komplette Verantwortung für das Wohlbefinden ihres Hundes in die Hände des allwissenden Tierarztes. Ich glaube, dass dieses blinde Vertrauen von der Tatsache herrührt, dass ein Tierarzt als Autoritätsperson gilt, die jede Menge Qualifikationen und Erfahrungen hat. Viele Menschen sehen allerdings nicht, dass Tierärzte auch nur Menschen sind. Manche von ihnen haben gewisse Neigungen (Tierchirurgen operieren vielleicht gerne) und man darf auch nicht vergessen, dass nicht alle einen 1+ Abschluss in der Tasche haben.
Ich kann gar nicht häufig genug erwähnen, wie wichtig es ist, Autoritäten in Frage zu stellen. Blindes Vertrauen kann schreckliche Konsequenzen mit sich bringen, was im Milgram-Experiment (http://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment) klar ersichtlich wurde; in dem Experiment waren zwischen 61 und 66% der Teilnehmer bereit, einem anderen Menschen einen tödlichen Elektroschock (450 Volt) zu verabreichen, nur weil sie diese Anweisung von einer Autoritätsperson erhalten hatten.
Ich finde das extrem beängstigend – in diesem Fall möchte ich mich aber darauf beziehen, wie sich diese Mentalität auf das Wohlbefinden Ihres Hundes auswirken kann. Vor kurzem hatte mein 6-jähriger Hund Dexter, der normalerweise fit und für jeden Spaß zu haben ist, auf einmal keinen Appetit mehr. Ich gab ihm sein Futter und er kam einfach nicht. Sein Verhalten änderte sich nicht und so machte ich mir langsam Sorgen. Ich ließ einen Bluttest machen und es wurden niedrige Schilddrüsenwerte nachgewiesen. Die Tierärztin empfahl mir deshalb einen weiteren Schilddrüsentest, der das gleiche Ergebnis hervorbrachte. Sie empfahl mir daraufhin wärmstens, Dexter einfach für den Rest seines Lebens ein synthetisches Schilddrüsenhormon (Thyroxin) zu geben. Deshalb konsultierte ich noch zwei weitere Tierärzte, unter denen eine Ärztin war, die ich für ganzheitlich hielt, da sie auch Akupunktur und Chiropraktik anbietet. Alle waren sich jedoch einig in der Diagnose.
Ich kam dem Rat nach, da sich alle sehr sicher waren. Allerdings ging es mir bei der Entscheidung nicht gut – Dexter zeigte keine anderen Symptome von niedrigen Werten und der Gedanke, ihm jahrelang synthetisches Thyroxin zu geben, erschien mir wirklich besorgniserregend. Ich konnte mich damit einfach nicht zufriedengeben und suchte deshalb eine vierte holistische Tierärztin auf, der ich wirklich vertrauen konnte. Sie war vor meinem Umzug meine Tierärztin gewesen und ist eine wahre Perfektionistin, was ganzheitliche Behandlungsmethoden angeht.
Dies war der Wendepunkt in meiner Geschichte. Die Ärztin untersucht Dexter, sah sich seine Unterlagen an und sagte dann: „Er hat keine Unterfunktion.“ Sie zählte mir einige Punkte auf, die gegen eine solche Diagnose sprachen und machte mir klar, dass niedrige Schilddrüsenwerte auf viele Probleme hinweisen können, die mit einer Unterfunktion rein gar nichts zu tun haben. Dexter hat in der Tat einige gesundheitliche Probleme, die zu diesen Werten beigetragen haben können, wie zum Beispiel ein steifes Bein (was noch mal eine ganz andere Geschichte ist). Die Ärztin riet mir, das Medikament abzusetzen und gab mir stattdessen ein pflanzliches Mittel, das ich Dexter eine Zeit lang geben sollte. Gerade mal 3 Wochen später geht es Dexter wieder gut und er hat einen Bärenhunger!
Ich frage mich, wie viele Menschen dem Rat wohl einfach, wie ich auch, gefolgt wären und ihren Hund unter Druck ein Leben lang unter Medikamente gesetzt hätten – wahrscheinlich zwischen 61 und 65%... Dies hätte zur Folge die Schilddrüse auf lange Sicht wahrscheinlich geschädigt und den Hund vollkommen von synthetischen Hormonen abhängig gemacht.
Und die Moral von der Geschicht’: Bilden Sie sich eine eigene Meinung über die Aussagen Ihres Tierarztes! Sie allein sind für das Wohlbefinden Ihres Hundes verantwortlich – wenn Ihnen also etwas komisch vorkommt, fragen Sie nach! Fragen Sie nach Alternativen und holen Sie im Zweifelsfall eine zweite Meinung ein – wenn es sein muss, auch eine dritte oder vierte. Und bitte suchen Sie auch immer nach holistischen Alternativen. Informieren Sie sich im Internet und Sie werden staunen, wie viel Sie auf diese Weise lernen können. Sie – und nicht Ihr Tierarzt – müssen sich für Ihren Hund starkmachen.
Und was Tierärzte im Allgemeinen angeht: natürlich habe ich nichts gegen Tierärzte! Ich weiß ihre Arbeit sehr zu schätzen. Was ich mit diesem Eintrag lediglich sagen will: wir sollten auch die Tierärzte unseres Vertrauens als Menschen, nicht als Götter, ansehen.
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1 Kommentar:
Zu diesem Thema hier noch etwas Schockierendes:
Nachfolgendem Beitrag stelle ich mal als Warnung
an alle Tierhalter rein, denn es ist sehr wichtig
1.)sehr darauf zu achten, daß man an einen guten Tierarzt gerät,
2.)die Behandlungsmethoden ggf. selbst noch einmal zu recherchieren:
Vor einiger Zeit schien sich der Hund einer guten Freundin von mir nicht so
recht wohlzufühlen, so daß wir mit ihm zum Tierarzt ( den Namen darf ich bestimmt nicht hier reinstellen,
da ich aber möchte, daß anderen ähnliche Erfahrungen erspart bleiben, gebe ich ihn auf Anfrage in einer persönlichen Mail -
an astridguen@aol.com - gerne raus; nur so viel: Es handelt sich um eine große Tierarztpraxis in Köln, um die Nachfrage-Mailflut, die ich evtl. bekomme, etwas zu reduzieren ) gingen, wo eine starke
Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert wurde. Dagegen bekam meine Freundin
Tabletten mit, ohne Beipackzettel, lediglich mit der Anweisung, ihm morgens und
abends jeweils eine halbe zu geben. Ein paar Tage lang schien es ihm wirklich
besser zu gehen, bis er dann ganz plötzlich einen Herzstillstand erlitt. ( Darauf wiesen laut Veterinäramt alle äußerlichen Anzeichen hin ), und das, obwohl bei der erst kurz zuvor noch stattgefundenen Untersuchung festgestellt worden war, daß mit seinem Herzen alles in Ordnung sei.
Als meine Freundin daraufhin das Medikament im Internet recherchierte (
dummerweise erst dann, aber man vertraut ja den Ärzten immer so lange, bis man
solche negativen Erfahrungen macht ), stellte sie folgendes fest:
1.) Da das Medikament nicht ganz ungefährlich ist, müssen die Tiere vor seiner
Verabreichung gründlichst untersucht werden,
2.) Die Dosis, die er bekam, war viel zu hoch und passend für einen Hund von der
Größe eines Rottweilers, nicht für einen Golden Retriever Mix
3.) Hunde, die an einer unbehandelten NNR-Insuffienz leiden, dürfen dieses
Medikament auf keinen Fall bekommen, und dies war bei ihm der Fall ( es wurde
bei ihm über die Ernährung versucht, zu regeln ), was in der oben genannten
tierärztlichen Gemeinschaftspraxis auch bekannt war ( die NNR-Insuffizienz hatte besagte Tierärztin selbst festgestellt ), man hätte also nur mal in
seine Akte sehen müssen.
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