“Wahrscheinlich werde ich nur einmal durch diese Welt gehen. Deshalb möchte ich keine Freundlichkeit, keine gute Tat für ein Lebewesen jemals aufschieben, da ich diesen Weg nicht noch einmal beschreiten werde.“
— Stephen Grellet, 1773-1855, Quäkerführer
Wichtige Sportereignisse wie die EM lassen mich immer über Prioritäten nachdenken. Ich verstehe einfach nicht, wie sich so viele Menschen über ein Spiel aufregen können! Denn was anderes ist es einfach nicht – nur ein SPIEL! Gespielt von einem Haufen Fremder, die die meisten Menschen niemals kennenlernen werden. Was ist also so toll daran? Warum sind die Leute so besessen davon? Das zeigt wieder einmal ganz deutlich, wie leicht sich die Menschen von etwas mitreißen lassen.
Das große Problem bei Obsessionen ist, dass sie einen von den wichtigen Dingen des Lebens ablenken. Sie können unsere ganze Zeit beanspruchen. Das ist zwar in Ordnung, wenn es sich um etwas Nützliches handelt, was leider nicht sehr häufig der Fall ist. Viel häufiger ist es etwas Dummes, Bedeutungsloses oder Triviales – und wie wird sich das wohl machen, wenn Sie an den güldenen Himmelstoren angelangen und nach den guten Taten Ihres Lebens gefragt werden? „Nun ja, ich habe jeden Sonntag Fußball geschaut“ oder „ich habe mein Leben lang Klamotten im Einkaufszentrum gekauft“ oder „ich habe Froschfigürchen gesammelt und getauscht“ – sicher nicht die beste Antwort.
Klar, manchmal muss man dem Irrenhaus des Lebens einfach entkommen. (Ich zum Beispiel leihe mir Filme in der Videothek aus) Doch darum geht es hier gar nicht. Ich rede von der Situation, wenn sich jemandes Glück nur noch um MICH MICH MICH dreht und kein Gedanke an das Gesamtbild und die verschwendet wird, denen es nicht so gut geht.
Ich war mir lange nicht sicher, ob ich darüber schreiben sollte, weil ich dachte „Jeder wird denken, ich wäre ein Spielverderber, der den anderen ein schlechtes Gewissen einreden will“ (was ganz und gar nicht stimmt). Doch dann ging ich gestern (während des Spiels) am Strand spazieren und traf eine Frau, die ihre hoch bezahlten Job als Firmenanwältin aufgegeben hatte, um eine gemeinnützige Organisation zu betreiben, die sich um die Bildung von Kindern bemüht. Diese Frau hat mir wirklich inspiriert! Also mache ich jetzt weiter:
Jeder von uns hat nur eine ganz bestimmte Zeit auf diesem Planeten. Auf der ganzen Welt gibt es extremes Leid und jeder von uns kann im Leben so vieler Tiere und Menschen etwas bewirken. Diejenigen unter uns, die in ein Umfeld geboren wurden, das uns Sicherheit und Wohlbefinden im Leben verschafft hat, sollten sich um die kümmern, die nicht so viel Glück hatten oder viel Leid in ihrem Leben ertragen müssen.
Ich persönlich fühle das Bedürfnis, anderen zu helfen, die nicht soviel Glück hatten wie ich. Doch aus irgendeinem Grund geht das nicht jedem so. Gehören Sie auch zu diesen Menschen, rate ich Ihnen, Ihren Lifestyle noch einmal zu überdenken und zu überlegen, ob Sie nicht wenigstens einige Stunden pro Woche (oder ein paar Stunden mehr die Woche) opfern könnten, um Tieren oder Menschen zu helfen. Dies hier ist ein Dog Blog – deshalb würde ich vorschlagen, sie gehen zu Ihrem örtlichen Tierheim und fragen nach, ob Sie Hunde Gassi führen oder anderweitig helfen können. Sie könnten die Einrichtung auch unterstützen, indem Sie einen Kuchenverkauf oder ähnliches veranstalten und die Erträge spenden. Sie können Briefe an Zeitungen zu verschiedenen Hunde-Themen schicken oder vernachlässigten Hunden in Ihrer Nachbarschaft helfen (http://petasdogblog.blogspot.com/2008/06/raus-aus-dem-elend.html). Es gibt unzählige Vorschläge auf PETAs „Tipps für aktive Tierfreunde“ Seite http://peta.de/kampagnen/tipps_fr_aktive_tierfreunde.810.html.
Meine Bekanntschaft vom Strand meinte dazu, „Sobald wir anfangen, das Helfen in unser tägliches Leben mit einzubeziehen, werden wir wesentlich glücklicher. Man lernt zu unterscheiden, was wirklich wichtig im Leben ist und was nicht – das macht es einfacher.“ Ich hätte es nicht besser ausdrücken können!