Montag, 29. März 2010

Tierquälerische Hundehaltung in Erfurt aufgedeckt


PETA Deutschland wurden verdeckte Videoaufnahmen aus einer Lagerhalle in Erfurt zugespielt, in der ca. 30 Schäferhunde unter grausamen Bedingungen gehalten werden. Die Tiere werden zu Schutzhunden ausgebildet und zur Zucht genutzt – ihre eigenen Bedürfnisse spielen offensichtlich keine Rolle. Ihr Leid wird auf den Videoaufnahmen deutlich: in Zwinger eingesperrt, die teilweise zu klein sind, wird ihnen jeder soziale Kontakt verwehrt; sie erfahren allem Anschein nach weder Zuneigung noch Aufmerksamkeit. Die Tierschutz-Hundeverordnung schreibt vor, dass Hunde die Möglichkeit haben müssen, nach draußen zu sehen, wenn Zwinger in geschlossenen Räumen stehen – dies ist hier nicht der Fall. Alle Wassernäpfe sind zum Zeitpunkt der Aufnahmen leer. Mindestens ein Hund hat noch nicht einmal Sichtkontakt zu den anderen Schäferhunden, was ebenfalls einen Verstoß darstellt. Die Tiere wirken vernachlässigt, sind verängstigt und suchen den Kontakt zu den Aktivisten in der Halle – als höchst soziale Tiere ist diese Haltung für sie die reine Qual.
Obwohl der zuständige Veterinär scheinbar schon mehrmals auf die Situation aufmerksam gemacht wurde, geschah bislang nichts! Natürlich spricht sich PETA generell gegen die Haltung von Hunden im Zwinger aus, doch hier werden noch nicht einmal die minimalen Rechtsvorschriften eingehalten. Deshalb muss jetzt etwas passieren - bitte beteiligen Sie sich an unserem Aktionsaufruf und lesen Sie die ganze Geschichte. Die Hunde zählen auf uns!

Donnerstag, 18. März 2010

Hundequal im Iditarod-Schlittenrennen


Vor einigen Tagen hat das jährlich stattfindende Schlittenhunderennen "Iditarod" wieder begonnen. Das Iditarod ist ein Schlittenhunderennen, bei dem Jahr für Jahr zahlreiche Hunde leiden und sterben. Die Tiere müssen schwere Schlitten durch die schlimmsten Wetterbedingungen ziehen - darunter Windgeschwindigkeiten von 90 bis 120km/h, so genannten Whiteouts und Temperaturen von bis zu -34°C. Ihre Füße sind blutig und von Schrammen übersät, das Eis und der gefrorene Boden schneiden sich hinein. Auf dieser scheinbar nie enden wollenden Strecke zerren sich viele Hunde Muskeln, erleiden Ermüdungsbrüche (auch Stressfrakturen genannt) oder leiden unter Durchfall, Dehydrierung oder Darmviren.

Mindestens 136 Hunde sind seit Beginn der Aufzeichnungen in diesem Rennen zu Tode gekommen.
Sechs Hunde starben im Jahr 2009 im Iditarod-Schlittenhunderennen. Zwei von ihnen sind wahrscheinlich erfroren. Der Schlittenhundeführer Lou Packer gab zu, dass er fühlen konnte, wie sich unter der Haut einer der beiden Hunde vor seinem Tod Eis bildete. Drei weitere Hunde starben auf der Strecke aus „ungeklärter Ursache“. Das sechste Tier starb ebenfalls aus ungeklärten Gründen – der Hund befand sich in einem Flugzeug, nachdem das Team aus dem Rennen gestrichen wurde.

Die heutige Veranstaltung erfüllt noch nicht einmal den ursprünglichen Zweck des Iditarod. Es handelte sich dabei um ein Rennen entlang einer Poststrecke, um Notrationen eines Diphtherieimpfstoffes nach Nome zu bringen. Heute sind die Teilnehmer – unter denen kaum Ureinwohner Alaskas zu finden sind – nur noch auf den Geldpreis aus und tun fast alles, diesen auch zu erhalten.

Bitte beteiligen Sie sich an PETA Deutschlands Aktionsaufruf und fordern Sie die Sponsoren des Iditarod auf, Ihre Unterstützung einzustellen!

Donnerstag, 11. März 2010

PETA fordert Maoisten auf, Hunde aus dem Spiel zu lassen


Kalkutta - Unsere Kollegen von PETA India haben sich in einem offenen Brief an die Maoisten gewandt, nachdem diese Berichten zufolge Dorfbewohner angewiesen hatten, Hunde zu vergiften. Sollten die Bewohner dieser Aufforderung nicht nachkommen, würden ihnen schwerwiegende Konsequenzen drohen.

Die Maoisten befürchten, dass bellende Hunde insbesondere nachts auf die Gruppe aufmerksam machen könnten.

In dem Brief schreibt PETA India, dass die unterschiedlichen Gruppen oftmals darum kämpfen müssten, ihren Nachrichten Gehör zu verschaffen, doch dass in vielen Fällen gerade Tiere ins Kreuzfeuer gerieten. Unzählige Tiere werden weltweit in derartigen Konflikten getötet.

"Tiere gehören keiner Nation an und beherbergen keine Waffen; sie hegen keine politischen Hoffnungen und spielen keine Rolle in der Schlacht der Maoisten. Trotzdem müssen sie mit ihrem Leben büßen ... für die Tiere gibt es keine Genfer Konvention und keine Friedensverträge - sie sind uns auf Gedeih und Verderb ausgeliefert", so der Brief.

Donnerstag, 4. März 2010

Wesenstests – oder: über das Wesen von Hunden und über das von Menschen


Diese Woche haben wir wieder einmal einen Gasteintrag der Autorin und Hunde-Expertin Clarissa von Reinhardt für Sie. Weitere Infos finden Sie auch unter www.animal-learn.de!

Bienen stechen, Katzen kratzen, Pferde schlagen aus – und dürfen das. Es ist bekannt und akzeptiert. Schon kleinen Kindern bringt man bei, sich diesen Tieren gegenüber vorsichtig und umsichtig zu verhalten, sie nicht zu erschrecken oder zu provozieren.

Bei Hunden ist alles anders. Sie dürfen sich nicht wehren, sollen sich alles gefallen lassen, nur dann sind sie „gute Hunde“. Mancherorts brauchen sie einen Wesenstest, um überhaupt existieren zu dürfen. In der Regel sind diese Tests so konzipiert, das sie unfairer nicht sein können. Machtspiele mit einem Tier, das uns als Sozialpartner anvertraut ist.

Da wird der Hund vereinsamt, von seiner Bezugsperson getrennt, verunsichert und Situationen ausgesetzt, die ihn ängstigen. Kein normaler Mensch würde so etwas einem Tier antun. Er wird so lange provoziert, bis er in seiner Angst nicht mehr anders kann, als zu knurren oder sich zu wehren – um dann zu sagen, dass er geknurrt oder sich gewehrt hat, was dann natürlich wieder als Beweisführung dafür gilt, dass er gefährlich ist.

Da werden Hunde von mehreren Personen bedrängt, geschubst, ja sogar getreten mit der Begründung, dies könne in einem überfüllten Fahrstuhl schließlich auch mal geschehen. Es wird mit Schlagstöcken neben ihnen auf den Boden gedroschen, dabei wild herumgefuchtelt, bis die Hunde mit weit aufgerissenen, panischen Augen versuchen zu fliehen – was durch eine sehr kurz gehaltene Leine verhindert wird. Je defensiver der Hund ist, desto dreister werden die Versuche, ihn „aus der Reserve zu locken“. Geht er schließlich nach allen erfolglosen Versuchen des Flüchtens in Abwehrverhalten über, ist dies wiederum der Beweis dafür, dass er gefährlich ist. Würden wir solchen Situationen ausgesetzt, würden die meisten von uns kläglich versagen. Wäre das dann der Beweis für unseren guten oder schlechten Charakter oder unsere potentielle Gefährlichkeit für unsere Mitmenschen?

Ich habe mir viele Videos so genannter Wesenstests angesehen und bis auf wenige Ausnahmen habe ich absurde Machtspielchen von kranken Menschen mit wehrlosen Tieren gesehen. In der Regel übrigens Menschen, deren Fachwissen über Hunde so erbärmlich ist, dass man sich fragt, mit welcher Berechtigung sie überhaupt meinen, dieses Tier, von dem sie so offensichtlich gar nichts verstehen, auf irgendetwas testen zu können.

Aber da ist noch etwas. Eine ganze Gesellschaft, die nicht protestiert. Kaum einer der es wagt, den Mund aufzumachen. Achselzucken. Sätze wie: „Ist schon alles irgendwie furchtbar, aber da kann man eben nichts machen.“ Stumme Mittäterschaft.

Wann kommt der Wesenstest für Menschen? Wer schützt die Tiere vor uns, wenn wir gefühlsarm, sozial inkompetent, verroht und gefährlich sind? Betrachtet man so einige Zeitgenossen, hat man das Gefühl, er ist schon lange überfällig.